Biogasanlage Gehrden

Die Biogasanlage in Gehrden

Lange hat es gedauert, in 2010 wurde es Wirklichkeit. Die Biogasanlage in Gehrden wurde gebaut.

Wie bei der Ronnenberger Anlage, wurden die ersten Planungen Anfang 2006 erörtert. In Gehrden war es Landwirt Lutz Knölke, der sich mit vier anderen Gehrdener Betrieben intensiv um die Errichtung einer Biogasanlage kümmerte. Die hohen Rohstoffpreise im Jahre 2008 haben aber dazu geführt, dass das Projekt trotz guter Voraussetzung auf Eis gelegt wurde.

Die Projektgrundlagen, wie die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes, hat die Gruppe um Herrn Knölke aber noch angeschoben und erfolgreich zum Abschluss gebracht.

Danach hat sich Herr Knölke darum gekümmert einen Nachfolger für dieses Projekt zu finden. Nach drei erfolglosen Versuchen von Betreiberfirmen, hat sich in 2008 letztendlich die Fa. Abel ReTec um eine Verwirklichung bemüht. Abel ReTec hatte von Anfang an intensiv geplant und das Biogasprojekt nun auch umgesetzt. Da sich für die Abwärmenutzung die städtischen Liegenschaften Delfi-Bad, Schulzentrum, Sporthalle und Jugendpavillon geradezu anbot, wurden die ersten Gespräche mit der Stadt Gehrden geführt. Gleichzeitig mussten mit Landwirten Verhandlungen über Silagelieferungen und mit dem Netzbetreiber Verhandlungen zur Stromeinspeisung geführt werden.

Die Lenther und die Ronnenberger Biogasanlagen sind reine NaWaRo-Anlagen, das heißt die eingebrachte Silage darf nur aus nachwachsenden Rohstoffenbestehen. Um den Kritikern, die sagen, es ist schlecht gewachsene Lebensmittel in elektrische Energie umzuwandeln, entgegen zu kommen, wurde es beim Bau dieser Anlage erlaubt, der Silage acht Prozent Wirtschaftsdünger (Gülle) zuzusetzen.

Der Bau der Biogasanlage begann im Sommer 2009.

An der Biogasanlage, gegenüber dem Autohaus Halm, wurde ein 255 kW Blockheizkraftwerk (BHKW) aufgestellt. Der erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist, die Abwärme wird als Gärwärme benötigt. Ein zweites 370 kW BHKW wurde direkt am Delfi-Bad installiert. Der erzeugte Strom wird ebenfalls ins Netz eingespeist, die Abwärme wird in den städtischen Liegenschaften genutzt. Das Delfi-Bad ist ein idealer Verbraucher, da im Bad auch im Sommer Wärme benötigt wird. Die Wärme zur Beheizung des Freibades stellt die Fa. Abel ReTec kostenlos zur Verfügung. Somit können die Bürger von Gehrden in Zukunft wieder ein beheiztes Freibad nutzen. Der Bau des BHKW’s direkt am Delfi-Bad hatte den weiteren Vorteil, dass nicht Heizungsrohre mit hohen Wärmeverlusten sondern nur eine wesentlich energieeffizientere Biogasleitung über 1,1 km verlegt werden musste.

 

Gehrden 2023, Edmund Jansen.

Biogasanlage in Gehrden, Am Wiedfeld 1

Die Anlage ist Anfang 2010 in Betrieb gegangen. Zuerst wurde das 255 kW BHKW direkt an der Anlage in Betrieb genommen. Der Strom wird vor Ort eingespeist, die Wärme wird für die Erwärmung der Fermenter genutzt.
Im Frühjahr 2010 wurde das Satelliten-BHKW am Delfi-Bad erstellt. Der erzeugte Strom wird in der Langen Feldstr. ins öffentliche Stromnetz eingeleitet. Die Wärme wird zum Delfi-Bad übergeben.

Leistung Strom:   370 kW
Leistung Wärme: 400 kW
Was wird beheizt?
Delfi-Bad, Schulzentrum, Sporthalle “Am Bad”, Jugendpavillon, während der Sommersaison das Freibad.
Wärmeabnahme:
Kalte Jahreszeit, alles aus BHKW, Restbedarf mit gasbetriebenen Spitzenlastkessel 250 kW
Übergangszeit, alles aus BHKW, steht zu viel Wärme an, wird sie über Kühler an die Umwelt abgeleitet.
Sommersaison, alles aus BHKW an die Gebäude, Restwärme an das Freibadwasser.
Fällt das BHKW aus, steht ein gasbetriebener, gleichgroßer Notfallkessel zur Verfügung.

Hier alle wichtigen Werte

Hier ein Link zu einem Erklärungsposter