Regenwassernutzung
in der Oberschule Gehrden
Regenwassernutzungsanlage
in der Haupt- und Realschule (seit 2012 Oberschule Gehrden)
Die Anlage wurde im April 1994 in Betrieb genommen
Die angeschlossene Dachfläche beträgt 1.100 m²
Das Zisternenvolumen beträgt 20 m³
Bis 05.12.1995 waren 19 Toilettenspülkästen der Hauptschule angeschlossen
Anfangskosten 54.008,58 DM
Seit 06.12.1995 waren 27 Toilettenspülkästen angeschlossen
Erweiterungskosten 6.080.66 DM
Seit Mai 1998 ist auch die Realschule angeschlossen
Erweiterungskosten 10.974,45 DM
Gesamtkosten 71.063,69 DM
Die Anlage hat bisher störungsfrei gearbeitet. Als Kosten kämen nur die Energiekosten für den Pumpenbetrieb in Frage. Es sind aber keine separaten Stromzähler eingebaut.
Wir hatten keine Probleme mit der Wasserqualität.
Die Anlage lief ununterbrochen.
70.000 DM Herstellungskosten / 400 DM Einsparung/Jahr ergibt 175 Jahre Amortisationszeit.
Betrachtet man den Einbau von der reinen Wirtschaftlichkeit, so rechnet sich die Anlage natürlich nicht. Vom Umweltschutz her gesehen wird hier ein Anfang gemacht.
Wie lange kann es sich unsere Gesellschaft noch leisten, ein Lebensmittel - unter großen Aufwendungen hergestelltes Trinkwasser - zum Fortspülen von Fäkalien zu nutzen?
Ein anderer Grund diese ”unwirtschaftliche” Anlage zu bauen war, durch regelmäßige Einbindung in den Fachunterricht, Bewusstsein für das Trinkwasser zu erreichen. Wir gehen davon aus, dass die Schüler als Multiplikatoren wirken und so dafür sorgen, dass im privaten Bereich so manche Regenwassernutzungsanlage gebaut wird.
Im Übrigen sind die Herstellungskosten bei einem Neubau - die beschriebene Anlage wurde nachgerüstet - deutlich günstiger.
10.01.2014
Leider werden wir jetzt nach 20 Jahren den Betrieb der Regenwassernutzungsanlage einstellen.
Gründe für die Einstellung:
Im Jahr 2013 häuften sich die Ausfälle der Anlage. Zum einen gibt es die Tauchpumpe im Abwasserschacht, die das Regenwasser in die Speicherbehälter pumpte. Zum anderen gibt es auf der Druckseite das Hauswasserwerk, dass die Zapfstellen bedient. Beide Geräte müssten jetzt erneuert werden. Die Oberschule wird in 2014 um 12 Klassenräume erweitert. Zwei neue Toilettenanlagen kommen hinzu. Die alten vorhandenen Toilettenanlagen sollen Zug um Zug erneuert werden. Überall wäre doppelte Verrohrung nötig, weil die Waschbecken natürlich nicht mit Regenwasser betrieben werden dürfen. (Regenwasser ist kein Trinkwasser) Somit haben wir uns in Abstimmung mit dem ausführenden Planungsbüro dazu entschieden, auf die Regenwassernutzung in Zukunft zu verzichten. Wir haben in den vergangenen Jahren 3.773 m³ Leitungswasser durch Regenwasser ersetzen können. Dadurch haben wir ca. 9.000 € eingespart.
Fazit: Wir haben die letzten Jahre gezeigt, dass die Nutzung möglich ist. Werden aber aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellen. Trotzdem sollten sich Bauherren von Einfamilienhäusern nicht davon abhalten lassen, eine Regenwassernutzungsanlage einzubauen. Hier sind die Installationskosten überschaubarer.
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